Afficher le menu
Information and comments (0)
<<   <   1, 2, 3, ..., 24, 25, 26, 27   >   >>

Grafschaft Rabenstein - Die Familie Peverell

Fronica


7. Dezember - Taufe auf Rabenstein

Hach, es ist dem Mädchen mit einem Mal alles zu viel. Ein verlegener Blick geht zum Italiener, der irgendetwas redet was sie nicht versteht, auch wenn es zugegeben recht hübsch klingt. Als die Übersetzung folgt, werden die Wangen noch ein wenig röter als sie eh schon sind, und sie will schon fast verlegen stammelnd nachfragen, als die Zimmergenossin in der Türe steht. Erleichterung, aber nur für einen kurzen Moment. Der Jüngeren wird ein vielsagender Blick zugeworfen, der bedeuten soll: er gehört dir, ich würde sofort die Plätze tauschen. Das wird Eri aber wahrscheinlich selbst wissen, oder hegt sie womöglich Zweifel? Erleichterung erneut, als sie die Worte der andren Magd vernimmt. Sie würde also bald aus der unangenehmen Situation entlassen werden, auch wenn dieser Wink mit dem Zaunpfahl durchaus die Schlagkraft eines ausgewachsenen Hiebes besitzt. Dennoch etwas entspannter widmet sie sich dem Schuhwerk des Gastes, die Türe steht ja zum Glück noch immer offen. „Fronica.“ Wird letztendlich auch noch leise auf seine indirekte Frage vorhin geantwortet, nachdem sie wieder unter sich sind.

Wer wird schon ahnen, dass dieser Zustand so ein jähes Ende finden würde. Noch ehe sie den Gast sieht vernimmt sie seine Stimme, und die jagt ihr einen heiß-kalten Schauer über den Rücken. Instinktiv will sie hochfahren um sich vor dem Burgherren tief zu verneigen, aber seine Geste in ihre Richtung versteht sie durchaus und bleibt natürlich gehorsam zu den Füßen des Italieners, um sich dem zweiten Stiefel zu widmen.
Die Beschäftigung ist willkommen, denn die Anwesenheit des Grafen lässt nicht nur ihr Herz schneller schlagen, auch fängt der ganze Körper an zu zittern. Hatte er ihr wirklich zugelächelt? Nein, sie hatte sich nicht geirrt. Hätten die Wangen nicht schon die tiefst röteste Färbung die möglich wäre, spätestens nun wären es soweit.
Dieser kurze Blick vom Burgherren vermag es, ihr junges Herz in größte Aufruhr zu bringen und die Bewegungen fahrig werden zu lassen, was dem Italiener durchaus auffallen könnte. Als der Name der Gräfin fällt verzieht sie unwillkürlich das Gesicht. Sobald sie also ihr Werk hier vollendet hat, würde sie auf die Anwesenheit des Angebeten verzichten müssen, und er begibt sich wieder in die Fänge dieses launischen Weibes. Ein guter Grund sich vielleicht absichtlich etwas ungeschickt anzustellen, und ihn noch eine Weile in ihrer Nähe zu halten, auch wenn die Anwesenheit des Metropolit eindeutig die Hochgefühle der jungen Magd dämpft.

Wahrscheinlich würde sie den beiden einen wehmütigen Blick hinterher werfen, wenn der Burgherr den Gast nach draußen führt. Vielleicht würde sie am Ende sogar mit Eri an einem der Fenster stehen und schmachtend in den Burghof hinunter blicken, bis die kleine gesellschaft sich endgültig auf den Weg macht…
Balthasar_fugger
7. Dezember - Taufe auf Rabenstein

Namen sind nur Schall und Rauch. So auch der Name, den das Weib nennt. Zumindest Augenblicke später, als Kelian so unvermittelt eintrifft. Nun gilt die Aufmerksamkeit dem Schwager, auch wenn Balthasar das Mißfallen des Weibes darüber überdeutlich spürt. Sie wirkt zunehmend unkonzentriert, was nur Ausdruck ihres Grolls gegen die Störung sein kann. Der Italiener selbst empfindet ein wenig Enttäuschung aber aufgeschoben ist bekanntlich nicht aufgehoben.
"Schwager" ,wird die Begrüßung ebenso mit einem Lächeln zurückgeben, obwohl es Balthasar dank der langen Übung leichter fallen mag. Sogar das Haupt neigt sich eine Spur. Oder sieht der Mann nur auf seine Strümpfe, in denen er nun dasteht?
Ein musternder Blick wandert über den Fischer, während Balthasar der Erklärung des Grafen lauscht. Des Grafen... Ein Jammer, dass der Kerl sich so festigen konnte. Das macht es umso unwahrscheinlicher, dass Rondra ihn als den Fehler betrachtet der er ist. Allerdings weiß der Mann sich zu kleiden, wie der Metropolit nicht umhinkommt zu bemerken. So viel hatte er dem anderen gar nicht zugetraut. So wird die visuelle Leibesprüfung auch mit einem anerkennenden Blick beim Gesicht des Engländers beendet. Zu einem Kompliment jedoch kann man sich nicht durchringen. Den Stil stumm anzuerkennen, ist Freundlichkeit genug.
"Ich werfe mir rasch etwas über, dann folge ich dir gern" Nein, auf eine Zustimmung wird nicht gewartet, sondern Balthasar kramt aus einer heraufgeschafften Truhe das schwarze Gewand des Metropoliten, schlüpft in die Schnabelschuhe und hängt sich eine goldene Kette mit dem Doppelkreuz um. Dann werden die Ringe an den Fingern in ihre korrekte Position gedreht und zu guter Letzt findet noch ein goldener Bisamapfel, der das Zimmer fast augenblicklich in eine schwere Moschuswolke taucht, aus der Truhe um den Hals.

Sogar eine Kutsche steht im Hofe bereit, um das Dreiergespann zu seinem Zielort zu bringen. Hier hat Balthasar dann vielleicht auch die Möglichkeit, die Schwester zu begrüßen.


Gregor_marcellus
7. Dezember - Taufe auf Rabenstein

Durchs Dorf reitet Gregor selbst. Bis zum Flecken Rabenstein hatte er sich des Wagens bedient, doch hier zeigt sich der Patriarch auf seinem Weg zur Kapelle, den Einwohnern. Da Gott selbst unsichtbar ist, müssen seine Symbole umso sichtbarer sein. Darum reitet Gregor einen Schimmel, das Pferd der Könige und Prälaten, auf dessen Schabracke das Wappen der Kirche prangt. Hinter dem Patriarchen in seinem schweren Pelzumhang, schliesst sich die Eskorte aus weiß-bemäntelten Ordensrittern an, von denen zwei der Reiter große Banner tragen. Eines mit einem Doppelkreuz geschmückt, das andere zeigt, reich bestickt, ebenfalls das Wappen der Kirche.
Gregor wird jedem an dem er vorbeireitet ein leichtes Kopfnicken schenken hier und da auch ein huldvolles Winken. So bewegt sich die kleine Schar also im Schritt durch das Dorf und auf das Gotteshaus zu. Dort wird Gregor -so behände wie es das Gewand eben erlaubt- absteigen, ohne dass er erwarten würde, dass jemand herbeieilt, um ihm den Steigbügel zu halten.
Feierlichen Schrittes wird der Patriarch die Kapelle betreten, sie gemessen durchschreiten und den Schmuck bewundern. Farbenfroh erstrahlt das Gebetshaus. Tannenzweige, blaue und weiße Bändchen zieren die Wände, während der Altar mit Tannenzapfen, Äpfeln und Nüssen dekoriert ist. Vor dem Altar verbeugt sich Marcellus, um sich dann in der Sakristei, mit Hilfe der Ordensbrüder, dem feierlichen Anlass angemessen zu kleiden.

_________________
Rondra
07. Dezember 1462
{Burg Rabenstein}


Ach, wie ist das Leben doch schön, wenn man von den ganzen Irrungen und Wirrungen auf Rabenstein nichts mitbekommt. Zumindest wenig. Allerdings alles in allem doch wiederum zu viel. Verwirrend das Ganze.
Die Herrin des hübschesten Fleckchen Erde der Steiermark – zumindest wenn es nach ihr geht – begibt sich also wirklich wie angekündigt gut eine halbe Stunde nachdem sie angekleidet ist in den Burghof. Insgesamt sind es zwei Kutschen. Unmöglich sie alle in einer unter zu bekommen. Die zweite ist natürlich für die Amme, samt aller Kinder. Unglaublich, aber wahr: letztere ist tatsächlich bereit abzufahren, als Rondra ins Freie tritt. Wie Amme und Kinderfrau es geschafft haben alle drei Peverells, oder eben Nicht-Peverells, pünktlich in das Gefährt zu bringen, wird auf ewig ein wohlgehütetes Geheimnis bleiben.
»Balthasar.« Mit nach ihm ausgestreckten Armen, geht es auf den Wartenden zu. Natürlich würde sie ihn gebührend begrüßen. Wie immer. Nur die Ohrfeige sollte dieses Mal ausbleiben. Die Hände an seine Oberarme gelegt, sind seine Wangen das Ziel der ihren. Zwei in die Luft gehauchte, geschwisterliche Küsse, Wange an Wange, erst die eine, dann die andere Seite. Alles nur Show? Jedenfalls ist auch Rondra der Meinung, dass Balthasar bekommen soll was er verlangt hat. Familie. Sie ist seine Schwester. Seine einzige.
Gut. Dass mit dem theoretisch geplanten Mord, wie es der Ehemann auszudrücken vermag, das stört ein bisschen. Noch mehr stört, dass Kelian eben dies genauestens weiß – und ihre Denkweise in keiner Weise nachvollziehen kann. Schreit er innerlich „Lügnerin!“? Fast hört sie ihn schon höhnisch Beifall klatschen. Dabei hofft Rondra ja eigentlich, dass Mirabel niemals in Aktion treten muss. Es wäre zu schön daran zu glauben.
»Du beehrst uns einmal mehr und siehst dabei so strahlend aus wie die Sonne über Italien.« Sie muss es wissen, sie war da. Herrje. Zeit einzusteigen. Bevor sich zu dem imaginären Händeklatschen auch noch Würgegeräusche gesellen. Dabei ist es nicht einmal gelogen. Schmuck schaut er aus, der Südländer, an sich bildet er einen interessanten Kontrast zu Kelian – und natürlich ihr selber.
»Bereit?« Fragend zieht sich ihre Braue in die Höhe, ohne dass das Lächeln von ihren Lippen rutscht. Ein kleines Wort, was viele Fragen umfasst. Ist er bereit das zu erfüllen, was sie im Tausch für Nestwärme verlangt hat? Graham ein Patenonkel zu sein, wie der Bub ihn sich nur wünschen kann. Sein Leben mit Erinnerungen zu füllen, die ihm einst so lieb sein sollen, wie ihre eigenen, zärtlichen Erinnerungen an ihren Onkel. Oh ja, er soll es erfüllen und tut er es nicht – dann ist sie durch dieses dunkle Tal ihrer Ehe zumindest nicht grundlos gewankt. Grotesk.
Rondra jedenfalls würde natürlich auch Kelian begrüßen, mit einem Lächeln, aber wohlweißlich ohne großartig in seine Augen zu sehen. Zu viel könnte darin stehen, was sie gar nicht sehen will und was wahrscheinlich durchaus die Wahrheit wäre.
Sollte Balthasar nicht allzu große Töne spucken, würde Rondra tatsächlich einsteigen und die Rabensteiner könnten aufbrechen zur Kapelle.

_________________
Balthasar_fugger
7. Dezember - Taufe auf Rabenstein

Die Schwester in blau und weiß ist noch immer ein ungewohnter Anblick. Auch wenn Rondra jede Farbe zu stehen scheint, wie der Bruder mit wenig brüderlichen Gefühlen bemerkt. Wie so oft besteht auch hier die Schönheit aus dem Grad des Verlangens, den ein Anblick hervorruft. "Sei bellissima", wird daher auch gehaucht, als sich die Wangen berühren. Du bist wunderschön. Die Worte der Blonden tun ihr übriges, um den Schwarzhaarigen alles andere als familiär denken zu lassen. Die Berührungen sind mal wieder viel zu flüchtig, viel zu kurz, geht es nach dem Geschmack Balthasars, der Kelian gerade an Bord eines Schiffes auf irgend einem gottverlassenen Ozean wünscht.
"Bereit" ,wird's bestätigt, damit man der Taufe entgegenfahren kann. Und Balthasar wird beim Einsteigen in die Kutsche natürlich versuchen, dem Schwager den Sitzplatz neben Rondra streitig zu machen, in dem er versucht, der schnellere zu sein, wenn es um die Wahl des Sitzplatzes geht. Dem entsprechend wird er die Fahrt auch mit einem Lächeln hinter sich bringen, oder aber damit, mit zusammengezogenen Brauen aus dem Fenster zu starren...


Kelian_


Holy night, silent night
07.12.1462


Dem Begrüßungsspektakel wird zugesehen, allerdings mit ganz anderen Gedanken, welche Rondra denkt, dass ich haben könnte. Sie hat geerntet, was sie gesät hat. Sie muss eben zu diesem Kerl freundlich sein, ich würde niemals auf die Idee kommen, dass der Schwarzhaarige wenig brüderliche Intentionen hat.
Ich selbst bin also wirklich nicht geneigt mich länger an diesem Schauspiel aufzuhalten. Enttäuschen werde ich Balthasar dennoch, denn so sehr es schief steht zwischen Rondra und mir, ich würde sie sicherlich nicht dem Kerl gehen lassen. Außerdem würden wir natürlich auch an der Kirche gemeinsam Aussteigen. Meine Hand schleicht sich als kurz an Rondras Hüfte, wie um sie zur Kutsche zu bringen - nein, Balthasar käme nicht dazwischen, er ist natürlich der erste, der einsteigen darf. Das Recht des Gastes. Danach erst würden wir einsteigen, damit es endlich in Richtung der Kirche gehen kann. Es dauert nicht lange, es ist gleich das Dorf am Fuße des Anwesens, wo wir uns alle einfinden würden. Wir sind nicht die ersten, aber auch nicht die letzten, so wie es aussieht. Zu meiner Freude - auch wenn sie durch die jüngsten Ereignisse etwas getrübt ist - sind zumindest Mira und Tunny schon da. Nun ganz der Gastgeber, überlasse ich jetzt Rondra zumindest Balthi, falls sie mir nicht folgen würde. Leise Worte sind es, die ich ihr entgegen murmle, dass ich eben den beiden Hallo sagen würde und dazu mache ich mich dann auf. Mira, Tunny, es ist wunderschön euch zu sehen. Das Lächeln welches die beiden trifft, ist herzlich. Kein Anschein davon, dass ich irgendwie missgestimmt sein könnte. Nein bin ich ja heute auch nicht, nur so generell halt.

_________________
Rondra
07. Dezember 1462
{Kapelle in Rabenstein}


An Balthasars Arm geht es zwei Schritte hinter Kelian in die Kapelle. Ja, die Rabensteiner haben sich alle Mühe gemacht und das Gotteshaus kann sich sehen lassen. Nicht Glanz und Gloria, aber warme, festliche Helligkeit strahlt es aus, zusammen mit dem Duft des harzigen Tannengrüns, der Nüsse und Äpfel, sowie den leicht rauchigen Kerzen. »Oh.« Entweicht es der Gräfin bei diesem Anblick. »Ist es nicht wunderschön?« Geht es mit leiser Begeisterung an den Bruder, wobei sie vollkommen vergisst, dass der Italiener und sie sicherlich eine vollkommen unterschiedliche Auffassung von Schönheit haben – zumindest wenn es um Kirchenschmuck geht. Die Hand an seiner Armbeuge fasst ein wenig fester zu, unbewusst, ob der festlichen Stimmung. Natürlich geht es hinter Kelian erst einmal Richtung Tunny und Mirabel, die beide mit einem Lächeln und einigen Worten begrüßt werden. Mirabel. Kurz flackern die Blauaugen zwischen Ehemann und Freundin hin und her. Sicherlich gäbe es einiges zu bereden, allerdings nicht in diesem Rahmen.
Weshalb es für das ungleiche Geschwisterpaar auch weiterzieht, denn da sind durchaus noch andere Gäste. Anakonda und Adam, samt Lienhart.
»Ihr drei, schön dass ihr da seid. Verzeiht. Ich glaube wir sind etwas zu spät.« Oder nicht? Irgendwie fühlt es sich so an. Es mag das Recht des Adels und des Täuflings sein, trotzdem sollte es langsam losgehen. Weshalb Rondra rasch das Wort an Balthasar wendet. »Könntest du nach seiner Seligkeit sehen? Er scheint schon da zu sein… « aber es wäre kaum schicklich für sie in die Sakristei zu stapfen, wer weiß, wahrscheinlich kleidet er sich gerade an. »Begrüßt du ihn bitte aufs herzlichste in unserem Namen, wir wären dann soweit.« Ein weiteres Zeichen für den Italiener, dass sie ebenfalls bereit ist ihren Teil der Abmachung zu erfüllen – er darf heute im Namen der Peverells sprechen, sofern er mag.
Wieder geht es an die drei Spielberger.
»Habt ihr Klein-Graufang dabei?« Lange hat sie ihn nicht mehr gesehen, genaugenommen seit der Taufe und seitdem wird er ordentlich gewachsen sein, genauso wie Lienhart, das verkneift sich die Tante aber lieber zu erwähnen. Buben sollen da bisweilen etwas empfindlich sein. »Johanna freut sich sicherlich schon darauf Lienhart Rabenstein zu zeigen.« Mit Sicherheit, obwohl der Cousin vielleicht schon fast zu alt dazu ist um auf Gespenstersuche zu gehen.

_________________
Anakonda
07. Dezember 1462

    Nicht lange mussten sie warten bis die Hauptpersonen bei der Kapelle ankommen.
    Zuvor wurden schon Tunny und Mira begrüßt und im Vorbeigehen der Patriarch.

    Noch ehe alle ihre Sitzplätze einnehmen bleibt kurz Zeit für zwei Sätze mit Rondra.
    „Ja er ist dabei, in der Kutsche nebst Amme. Und jetzt sollten wir aber Platz nehmen.
    Später haben wir sicher Zeit alles zu besprechen.“

    Und so würde Ana, umrahmt von ihren zwei Männern, in der vordersten Bank Platz nehmen.

_________________
Lienhart.
07. Julmond 1462 - Rabenstein, das Dorf

Es wird immer gesagt, mit dem Alter vergeht die Zeit schneller. Lienhart würde von sich natürlich behaupten, dass er durchaus schon alt genug ist, aber für den Blondschopf vergeht die Zeit in diesem Moment quälend langsam. Und es ist auch nicht so, dass der Junge auch nur irgendetwas für die hübsch dekorierte Kapelle aufbringen könnte. Das interessiert ihn nun einfach mal gar nicht. Und. Es ist auch nicht die erste Taufe, die er sieht.. und besonders anders wird sie wohl auch nicht sein. Wasser... und schreiende Babys. So endet es doch immer.

Auch Lienhart begrüßt die Peverells, wie es sich gehört. Die Manieren soll man schließlich nicht vergessen, egal, wie langweilig einem ist. Erneut huschen die Augen suchend umher.
"Aber wo ist Johanna?" Entdeckt hat der Junge sie noch nicht. Eine Antwort wird der Blondschopf noch abwarten, dann aber selbstverständlich mit Ana und Adam in der Bank Platz nehmen.


Gregor_marcellus
7. Dezember - Taufe auf Rabenstein


Die Begrüßung findet über den Metropoliten statt, der im Namen der Familie den Patriarchen willkommen heisst. Gregor kann sich also umkleiden lassen und im Anschluss mit der Messe beginnen, ohne das Protokoll zu verletzen. Was Gregor auch tut. Er streift die weißen Handschuhe über und betritt zusammen mit Balthasar die Kapelle. Der Stoff des Patrairchengewandes in gold und weiß rauscht und knistert, als Gregor zum Altar schreitet, sich verbeugt und sich zu den Anwesenden umwendet. Mit einer kleinen Geste der Hand bittet er den Täufling, die Eltern und die Paten, zu ihm zu treten.

_________________
Johanna_fugger


07. Dezember 1462

Gerade noch rechtzeitig scheinbar betreten auch die Insassen der zweiten rabensteiner Kutsche die geschmückte Kapelle. Ähnlich wie die Mutter, reagiert auch der zweite, peverellsche Blondschopf mit einem ehrfürchtigen „Oooh.“ glänzende, weit geöffnete Kinderaugen blicken umher, saugen die festliche Zier förmlich in sich auf, bis Johanna leicht von hinten angestubst wird. Natürlich, weiterlaufen, die Kinderfrau hat Recht. Artig nimmt sie die kleine Halbschwester bei der Hand, um mit ihr den engen Mittelgang entlang zu gehen.
Abermals leuchten die Braunen auf, als sie den großen Cousin erblickt – und da wird sie auch schon angewiesen aufzurutschen und neben ihm Platz zu nehmen. Aufgeregt glühen ihre Wangen, als sie vorsichtig Platz nimmt und Nora zwischen sich und der Kinderfrau platziert. Nein, der warme Kerzenschein ist für diese Wangenfarbe nicht zuständig.
„Guten Tag Lienhart.“ ganz leise wird’s gewispert, während der Patriarch auch schon den Gottesdienst beginnt. Schnell den Blick nach vorne gerichtet, wie es sich gehört, auch wenn ihre Aufmerksamkeit ganz wo anders ist.
Auf das Geheiß Gregors nimmt die Mutter der Amme Graham ab, um mit ihm und ihrem Pa vorzutreten. Ach, der italienische Onkel würde sicher auch folgen und die ihr fast unbekannte zweite Patin. Der Onkel hat heute einen schweren Stand, denn so sehr sie seine Sprache mag, die immer ein bisschen klingt als würde er leise singen, gegen Lienhart neben sich kommt er nicht an. Nervös greifen ihre Hände nach dem geschnitzten Buchstaben an ihrem Gürtel. Mittlerweile ist er ein kleines bisschen abgegriffen, er wird genutzt und oft berührt, immer wenn sie nicht weiß wohin mit ihren Händen, wenn ihr fad ist, oder sie Nora mit etwas ablenken will. Ein gut gehüteter, aber genutzter Schatz.


_________________
Mirabel
07. Dezember 1462 – Taufe

Lang muss das Paar nicht warten, bis weitere Gäste eintreffen. Ein freudiges Lächeln ziert ihre Lippen, als Kelian zu ihnen kommt, um sie zu begrüßen. Eine herzliche Umarmung ist es, die er erhält, obwohl sie sich vorstellen kann, dass der Kerl wohl gern ein Hühnchen mit ihr rupfen möchte, nach den wenigen Worten Rondras, die Mira per Bote erhalten hatte.
Ein Zeichen wird gegeben, man möge in die Kapelle eintreten, weshalb sich die Räuberin wieder zu ihrem Hauptmann umdreht und dabei aber mit dem Blick an einem unweit stehenden jungen Paar haften bleibt. Ein Mädchen und ein Bursche. Sie in ein einfaches Baumwollkleid gehüllt und seine Kleidung ebenso einfach und doch passiert dort etwas ganz Besonderes:
der Bursche fällt auf ein Knie und hält dabei die Hand des Mädchens, welche sich offensichtlich gerührt, die freie Hand vor die Lippen schlägt. Ein freudiges Nicken folgt, eh beide sich in den Armen liegen und langsam davon schlendern.

Mira, die Zeugin dieses besonderen Momentes wurde, sieht Beiden einige Lidschläge lang ausdruckslos nach und kann nicht verstehen, warum das junge Ding sich dem Burschen unterjochen möchte. Bernsteine schweifen weiter, streifen nochmal zu Kelian und unmerklich schüttelt sie das Köpfchen. Selbst ihr bester Freund scheint sein Weib gern zu unterdrücken, wie er erzählte. Zumindest hat das in gewisser Weise diesen Eindruck bei ihr hinterlassen. Und Tunny… das Augenpaar wandert zum Gefährten. Auch er ist nur ein Mann. Sie liebt ihn, ohne Zweifel, aber sie ist sich sicher, es gibt keinen, der ihr nicht eiserne Fesseln anlegen würde.

So werden also Schultern gestrafft und dann die Kapelle betreten. Allerdings bleibt nicht viel Zeit, werden doch Eltern und Paten samt Täufling vom Patriarchen nach Vorn gebeten. Ein Lächeln wird dem Söldner geschenkt, bevor sie aufsteht und wie geheißen nach Vorne geht.
Es kann beginnen.

_________________
Eriska


07. Dezember – Kapelle in Rabenstein

Es sind nicht nur die zwei herrschaftlichen Kutschen, die den Weg hinunter ins Dorf gefunden haben. Die Rabensteiner Dienerschaft will sich dieses Ereignis ebenfalls nicht entgehen lassen und so hat sich fast jeder der abkömmlich ist aufgemacht. Als einer der letzten auch Eriska, es war ein bisschen Überzeugungsarbeit bei der Mutter nötig. Bitten, betteln und Schmeicheleien. Es hat funktioniert, nicht zuletzt weil ohnehin fast jeder zur Kapelle eilt. Nicht nur die Herrschaft hat sich ihren Platz im Dorf erarbeitet, auch ihr Nachwuchs. Der kleine Bub, tatsächlich wird er von den meisten Rabensteinern mit großem Interesse beobachtet. Er würde nie in die Fußstapfen seines Vaters treten, aber irgendwas muss in den langen Wintermonaten schließlich von Interesse sein. Er ist also Allgemeingut. Außerdem gibt sich das Herzogspaar die Ehre. Ein Grund mehr sich in die hinterletzte Ecke der Kapelle zu quetschen und sich den Hals zu verrenken. Man denke nur! Herzog und Herzogin in Rabenstein. Mehr noch, in einem Raum mit ihnen. „Froni. Nun eil dich schon!“ Fraglich wer hier die schnellere der beiden Mädchen ist. Eriska ist zwar die Burg mit all ihren Treppen gewohnt, es ist aber doch etwas anderes, wenn es so schnell den Berg hinunter geht. Die schnellste ist sie mit den Beinen nicht, die zu ihrem Leidwesen ohnehin etwas zu stämmig sind. Die Mutter nennt es noch zärtlich „Babyspeck“, sie ist ihn noch nicht ganz losgeworden. Nicht mehr Kind, noch nicht ganz Frau, ein schlimmer Zustand, vor allem wenn man sich dessen durchaus bewusst ist.
„Sah er nicht einfach…“ Luftknappheit macht sich breit, als sie atemlos das Dörfchen erreicht. „un-glaub-lich aus? Ich habe noch nie einen Mann mit so dunklen Haaren gesehen. Was ….“ für die Frage reicht es nicht mehr, etwas anderes hat ihre Aufmerksamkeit erreicht. Ihr Blick haftet an einem Paar nicht unweit von ihnen. „Waren das Fred und Lisbet?“ Ohlala, der Gesprächsstoff für die nächsten Tage ist somit sicherlich gesichert. „Wenn der wüsste…“ keine Zeit sich das Maul zu zerreißen, denn mit als letzte erreichen die beiden Mägde die Kapelle und schieben sich durch die Tür. Es ist voll, es ist warm und Eriska vollkommen außer Atem. Zwei Stehplätze an der Seite, gerade rechtzeitig als sich gespannte Ruhe über die Gläubigen legt.
Tunny
7. Dezember - Taufe auf Rabenstein

Die Zeit scheint langsam zu vergehen, während das Paar vor der Kapelle zu warten beginnt. Tief atmet Tunny Luft ein, um sie anschließend langsam wieder zu entlassen. Ob sie zu früh sind? Oder gar zu spät? Leichte Nervosität macht sich in Tunny breit. Was wäre, wenn die gemütlichere Kutschenfahrt zu lange gedauert hat und die gesamte Veranstaltung längst vorbei ist? Unschwer erinnert sich Tunny daran zurück, wie er früher solche Anlässe so gut es geht gemieden hat. Damals, als er noch ein schweigsamer, in sich gekehrter Mann war, dem das Töten das beste Geschäft gewesen ist. Ernsthaftigkeit hat seinen Alltag dominiert. Verschwiegenheit war eine willkommene und geschätzte Eigenschaft für einen Söldner. Auf Feiern gereichen einem Mann diese beiden Eigenschaften jedoch zum Nachteil.

Tunny kommt zu seinem Glück nicht dazu, seine Gedanken weiterzuspinnen. Er spürt eine zierliche, weiche Hand in seiner Linken. Der Blick des Hauptmannes gleitet von der Kapelle zu seiner Räuberin. Direkt in ihre Augen. Seine linke Hand umschließt die Ihre. Er sieht ihr Lächeln und merkt gar nicht, dass er sie wie ein verliebter Idiot angrinst. Als wäre diese einfache Geste genau das, was dem Hauptmann gerade gefehlt hat. Verfehlen tut es seine Wirkung nicht. Die Nervosität weicht völlig, um einer seeligen Zufriedenheit Platz zu machen. Tunny fühlt eine innere Ruhe in sich aufkommen. Der ehemalige Söldner scheint mit seinem persönlichen Glück in der Form der kleineren, jüngeren Schönheit an seiner Seite komplettiert worden zu sein. Sein Kreis ist wieder perfekt.

Der Moment der trauten Zweisamkeit scheint eine Ewigkeit zu währen. Bis das Augenmerk des Paares auf Kelian liegt, der von Mira herzlichst begrüßt wird. Auch Tunny schreitet an den gemeinsamen Freund heran, um im direkten Anschluss seine rechte Pranke auf seiner linken Schulter abzulegen. Wie es Tunny bei seinen Wafffenkameraden zu tun pflegt, die bei ihm den größten Respekt genießen. Das Zeichen, in die Kapelle einzutreten, nimmt Tunny wahr und orientiert sich an seiner Räuberin, die recht bald jedoch von etwas abgelenkt zu werden scheint. Tunny blickt in die Richtung der scheinbaren Attraktion, um ein junges Paar auszumachen. Wie die Räuberin beobachtet Tunny, was sich dort abspielt. Der Junge kniet vor dem Weibe nieder, um auf typische, romantische und verliebte Weise um die Hand des Weibes anzuhalten. Ihr zu beweisen, dass er sich bereitwillig an sie binden, für sie sorgen und sich um ihr Wohlergehen in guten wie in schlechten Tagen kümmern will. Das wohl mutigste Geständnis überhaupt abzulegen, zu dem ein Mann in der Lage ist: Für dieses Weib würde er alles tun. Durch Wind und Wetter marschieren. Größte Mühen auf sich nehmen. In guten wie in schlechten Tagen für sie da sein. Sich gänzlich für sie aufsparen. Als sich Tunny bei dem idealistischen Gedanken ertappt, muss er leicht mit dem Kopf schütteln. Er weiß es besser. Er weiß, zu welchen Monstern Männer werden können. Mira hat ihn ins Vertrauen genommen. Er weiß um ihre Peinigung, die sie in einer Ehe ertragen musste. Weshalb sich Tunny nun absichtlich in das Sichtfeld seines Weibes stellt, um ihr den weiteren Blick auf diese Situation zu nehmen. Sonderlich viel würde es nun kaum noch nützen, wo der entscheidende Teil vorüber ist. Trotzdem. Er will nicht, dass sie sich an ihre dunkle Vergangenheit erinnert. An die perversen Gräueltaten, die ihr das Bild auf eine normale Ehe ohne jeden Zweifel zur Unkenntlichkeit verdorben haben. Nicht heute. Nicht jetzt. Bis zu dem Tage, an dem Tunny das ultimative Versprechen von seiner Räuberin fordert, wird er eine Menge Arbeit vor sich haben. Er macht sich keine Illusionen. Es wird nicht einfach werden. Einfach ist jedoch ein Wort, dass Tunny in seiner gesamten Lebenszeit nicht kennengelernt hat. Er liebt die Herausforderung. Ein normales Weib könnte schließlich jeder ehelichen. Mirabel jedoch als sein Weib zu nehmen wäre eine angemessene Aufgabe, die langer Zuwendung, eigenem Veränderungswillen sowie gesunder Opferbereitschaft bedarf. Er wird dem Weib beibringen, wie viel Wert eine gesunde Beziehung haben kann. So, wie sie ihm beibringt, wie wertvoll es ist, nicht länger auf sich selbst gestellt zu sein. Aufrichtig erwidert Tunny den Blick seines Weibes, als sie auch schon den Gang in die Kapelle antritt. Die Art und Weise ihres Fortschreitens offenbart ihm, dass sein voriges 'Einschreiten' umsonst gewesen ist. Einerlei. Tunny folgt ihr auf dem Fuße, um sich anschließend einen freien Platz unter den schon recht belegten Sitzreihen zu ergattern. Als dann Mira nach vorne gebeten wird, blickt er sie ein weiteres Mal lächelnd an, um den Blick auf ihr zu belassen.

_________________
Balthasar_fugger
7. Dezember - Taufe auf Rabenstein

Auch Balthasar tritt aus der Sakristei und nach vorn. Dort bleibt er vor dem Patriarchen und neben Mirabel stehen. Natürlich nicht, ohne einen musternden Blick über das Weib gleiten zu lassen. Ob die Schwester über die Gerüchte eingeweiht ist, die man sich so erzählt? Und da will man, sollte den Eltern etwas zustoßen, das Kind an sie übergeben? Da wäre Graham in der Kirche weit besser aufgehoben. - Und genau das versucht man nun auch zum Ausdruck zu bringen, indem der Metropolit den Blick starr nach vorn wendet und die Gestalt im schwarzen Talar kerzengerade aufrichtet. Wäre doch gelacht, würde nicht erkennbar werden, wer der weitaus bessere Pate hier ist...


See the RP information <<   <   1, 2, 3, ..., 24, 25, 26, 27   >   >>
Copyright © JDWorks, Corbeaunoir & Elissa Ka | Update notes | Support us | 2008 - 2024
Special thanks to our amazing translators : Dunpeal (EN, PT), Eriti (IT), Azureus (FI)