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Grafschaft Leoben - Die Massenburg

--Anette_
Das Kindermädchen war eine einfach gekleidete Frau, die so gar nicht in das Bild der offenen Kutsche passen wollte - und doch saß sie mit dem kleinen Mädchen allein hinten, während der Kutscher das Gefährt lenkte. Mit dabei hatte sie lediglich einen Brief, auf dessen Außenseite dick: "Rondra" stand. Er war nicht gesiegelt, so dass sie ihre Neugier nicht unter Kontrolle halten konnte und die wenigen Zeilen unerlaubter Weise las.



Rondra,
Ich möchte mich bei dir für all das entschuldigen, was zwischen uns seit letztem Jahr vorgefallen ist. Ich hoffe inständig, dass du mir irgendwann verzeihen kannst und wir ein wirkliches Gespräch über all das führen können.
Was Nora betrifft: Bitte gib gut auf sie acht. Ich weiß, dass du besser für sie sorgen kannst, als ich es allein könnte.


Nora - das Kind, was Anette mit sich führte. Anscheinend konnte der Herr das Mädchen auf seine anstehende Reise nicht mit sich nehmen. Das Mädchen trug die Fuggerbrosche, das Geschenk aus dem Kaminzimmer - und neben ihr lag Noras liebstes Märchenbuch. Die aufgeschlagene Seite: Der süße Brei.
Unsicher und nervös, wie Anette war, ließ sie das Mädchen rasch bei dem Wachpersonal zurück. Sie ging davon aus, dass man Nora zu ihrer Mutter brachte.
--Adalbert


Ein leises Wimmern ließ ihn aufhorchen. Ein Kind, hier im Wachhaus? In den letzten Tagen ging es drunter und drüber. Nicht nur die bisherige Gräfin hatte die Burg verlassen, auch der Garnisonskommandeur weilte nicht mehr auf der Massenburg. Unter den Bewaffneten herrscht also Ratlosigkeit, was man nun mit dem kleinen Mädchen anstellen soll, das man ihnen mitsamt einem Brief in die Hand gedrückt hat. Auch der Zeitpunkt war nicht glücklich gewählt, Wachwechsel, ein willkommener Anlass dieses Problem der nächsten Wache zu übertragen.
Adalbert erregt in diesem Trubel kein Aufsehen. Der schlichte braune Reiseumhang, verleiht dem durchschnittlichen Kerl ein zusätzlich unauffälliges Aussehen. Was er hier will? Inzwischen nicht mehr von Bedeutung, denn neugierig war er dem merkwürdigen Geräusch nach gegangen und sah das kleine Mädchen auf einer Pritsche sitzen. Die Brosche legt eine Vermutung nahe: ein Fugger Kind.
Wenn das nicht eine einmalige Gelegenheit ist. Er blickt sich kurz um, draußen werden Stimmen lauter. Die neuen Wachen beziehen Position. Jetzt oder nie, eine einmalige Gelegenheit. Vielleicht würde man meinen, die Kinderfrau hat die Kleine wieder mit sich genommen, nachdem sie Rondra Fugger hier nicht angetroffen hat.
Ein schadenfrohes Grinsen taucht in seinem Gesicht auf, Gedanken die das Mädchen wohl nicht aus der freundlichen Mine herauslesen kann, viel zu klein ist sie noch. Das Kind sieht nur das Lächeln, das leise Schluchzen verstummt und sie lässt sich ohne Protest von dem fremden Mann auf den Arm nehmen.
Das Kinderbuch entgeht seinem Blick, ebenso der Brief der in die vorher aufgeschlagene Seite gelegt worden war, als Merkzeichen. Eben dieses Buch ist nämlich der Grund für das Schluchzen gewesen, es ist hinter die Pritsche gerutscht, und somit außer Reichweite des Mädchens. Ob es jemals gefunden wird an dieser Stelle? Wohl höchstens beim Reinigen der Wachstube, aber wer weiß ob der neue Burgherr dergleichen nicht in Auftrag geben wird.
Adalbert jedenfalls hat das Kind nun auf den Armen, zieht den Stoff des Umhangs darüber und würde versuchen ungesehen von den Wachen das Tor zu passieren. Wenn das gelingt, hätte er wohl ein schönes Pfand ergattern können...
--Lia
Leoben - 25. Oastaramond 1462

Ulkigerweise ist es kein Wachmann, dem Adalbert schließlich mit dem kleinen Kind auffällt. Es ist die junge Magd, die sich gerade über den Hof bewegt, einen Korb mit frischen, aber leicht angebrannten Broten in dem Korb. Er ist für die Wachmänner bestimmt, hat zumindest die Köchin gesagt. Ein Glück, dass kein Herr auf dem Anwesen ist, um darüber zu schimpfen.

Nichtsahnend und einigermaßen glücklich, dass man nun sich selbst überlassen ist - wer weiß für wie lange - geht das junge Mädel also über den Hof, als sie den Fremden entdeckt. Noch argwöhnt sie nichts, eilt aber auf ihn zu. "Entschuldigt, Ihr musstet warten." Tiefrot wird das Mädchen dabei, so wie es oft ist, wenn ihr etwas peinlich ist. Es wäre ja auch ihre Aufgabe darauf zu achten. Gott, lass es nicht den neuen Herren sein!

Dass der Kerl eigentlich schon lange wieder auf dem Weg weg ist, hat sie irgendwie in ihrer Hast übersehen, weshalb sie den Kerl schließlich auch einholt. Er ist ja eher dabei sich unauffällig zu bewegen. Erwartend, dass er ebenfalls stehen bleiben wird, wenn sie ihn eingeholt hat, knickst das Mädchen vor ihm. "Wie kann ich..." Oh, die blauen Augen weiten sich ein wenig als sie das kleine, blonde Kind entdeckt. Das kennt sie doch schon?! Ja, natürlich. Der Besuch vor knapp einem Monat, der Mann der so schnell wieder abgerauscht ist. Die Herrin - oh die ehemalige Herrin - war am Boden zerstört danach, wie man von allem Personal vernehmen durfte. "Sollt Ihr sie zu ihrer Mutter bringen?" Zumindest hat dies den Anschein oder nicht?


--Adalbert


Er widersteht dem Impuls den Schritt zu beschleunigen, als sich das Mädchen mit dem Brotkorb nähert und Flucht leise. Er musste warten. Ja, musste er, aber das ist inzwischen eigentlich wirklich egal, im Moment ist er in erster Linie ertappt bei seinem Unterfangen und noch reichlich ahnungslos wie er sich da heraus reden soll.
Verwundert mustert er die Kleine, die vor ihm knickst, für was hält sie ihn denn bitte? Nur nicht vorschnell das Wort ergreifen, vielleicht bietet sich ja noch eine Lösung des Dilemmas an. Das Kind bleibt natürlich nicht unentdeckt und einen Moment ist er versucht ihr das Balg einfach in die Arme zu drücken und das Weite zu suchen. Als er dann Frage des Rotschopfs vernimmt schleicht sich ein Grinsen auf sein Gesicht und eilig wird genickt.
"In der Tat wurde mir aufgetragen das Mädchen zu seiner Mutter nach Graz zu bringen." Sie weilt doch in Graz? Wo sollte sie sonst sein wenn sie hier nicht mehr ist. Immerhin hat er nun die Bestätigung dass er tatsächlich einen Fuggerspross in den Armen hält und sogar die Option ihn auf legitimen Wege aus der Massenburg hinaus zu bringen. Sofern das Gör nicht auf die Idee kommt zu fragen wer die Anweisung gegeben haben soll. Andrerseits, um Ausreden war er nie verlegen, vielleicht hat er es ja auch einfach den Wachen angeboten, nach dem Wechsel würde man es kaum nachvollziehen können, ob nicht einer der Männer tatsächlich eine derartige Anweisung gegeben hat.
--Lia
Leoben - 25. Oastaramond 1462

Noch ist es kein Misstrauen, was in dem Mädchen, welches selbst gerade erst vierzehn geworden ist, aufschwappt. Im Gegenteil, die Augen haben das kleine Kind erfasst, welches gar zu goldig ist. Noch sieht man, dass sie vor nicht allzu langer Zeit gekräht hat. Sie erinnert ein wenig an eines der eigenen zahlreichen Geschwisterchen.

Die Junge streckt die Hand nach dem Goldlöckchen aus, streicht über die Wange. Klar, sie hat das Ziel am Ende das Kind lachen zu hören, weshalb sich Emilia auch noch ein Stück nach vorne beugt und eine Grimasse schneidet. Hoffentlich würde es ein wenig helfen.

Nur, der Mann lenkt seine Aufmerksamkeit wieder auf sich, als er die Worte spricht. Nach Graz? Die Stirn wölkt sich sogleich, das Mädchen ist offensichtlich nicht besonders begabt darin ihre Gedanken zu verbergen. So passiert auch gleich, was der andere gefürchtet hat. "Aber wer hat denn diesen Auftrag gegeben?" Bisher hat sie gedacht, dass er das Kind hier abgeben sollte. Nein, Nein da ist doch irgendwas faul. "Darf ich sie einmal halten?" Unschuldig blicken die Blauen zu ihm, auch wenn ein zarter Rotton ihre Wangen erobert. Klar, sie will das Kind von dem Mann entfernen. Vielleicht könnte sie wegrennen und dann Hilfe rufen, der Mann könnte dann ja befragt werden. Dass die Gräfin auf Rabenstein weilt, weiß hier jeder. Ah pardon, die Freifrau, Gräfin ist sie ja nicht mehr.


--Adalbert


Das Minenspiel des Mädchens lässt nichts Gutes hoffen. Hatte er falsch geraten was Graz angeht? Offensichtlich, denn sonst würde sie sich wohl nicht erdreisten weiter nach zu fragen. Irgendwie wird die Sache langsam brenzlig und die ursprüngliche Idee sich auf eine der Wachen zu berufen scheint nicht mehr so verlockend, die anfängliche Unterwürfigkeit der Rothaarigen scheint Misstrauen gewichen zu sein.
Angestrengt wird nachgedacht, das Risiko abgewägt und schließlich nickt Adalbert und hält ihr das kleine Mädchen entgegen. "Ich werde den Mann holen, ich kenne seinen Namen nicht" wird gesagt ehe er sich Richtung Wachhaus abwendet.
Weder hat er vor dort hinein zu gehen, noch wieder zurück zu kommen. Ohne Kind sollte es doch möglich sein die Anlage wieder zu verlassen. Wenn man es genau nimmt ist nicht einmal gewiss, ob er wirklich einen guten Fang getätigt hätte. Immerhin ist die Gräfin keine Gräfin mehr, das wird wohl kaum ohne Grund sein und lässt durchaus die Möglichkeit zu, dass der Geldfluss versiegt ist. Nein, das ist es wohl doch nicht wert.
--Lia
Leoben - 25. Oastaramond 1462

Grinsend empfängt das Mädchen die Kleine, legt sie gekonnt auf ihren Arm. Sie hat kleine Geschwister, da muss man das können. Leises Brabbeln empfängt sie, kein Misstrauen - gut, ein einfaches Kind, so wie es bis hierher scheint.

Dem Kerl nickt Emilia zu, hält sie es doch für vernünftig, dass er fragen geht beziehungsweise nochmal die Befehle neu geben lässt. Vielleicht hatte er ja auch was falsch verstanden. Sie wartet und wartet bis sie schließlich selbst nachgucken geht. Nein, ein Mann war nicht bei den Wachmännern und niemand hat einen Befehl gegeben. Wie es scheint, ist das Mädchen hergezaubert worden?

Beratungen finden statt, darüber geht nicht nur auch noch der Brief verloren - vielleicht war er das auch schon - sondern auch noch die Brosche. Es macht sich eben doch bemerkbar, dass kein Herr auf dem Anwesen ist und diese zu verkaufen oder einfach einem Herzensweib zu schenken macht sich doch viel besser als an dem kleinen Gör. Beschlossen wird schließlich, dass das Mädchen nach Rabenstein gebracht werden soll, weit weg ist es nicht und da sollte schließlich die Mutter sein. Hoffentlich zumindest.


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